Presse-Archiv (press archive):

Mittelbayerische Zeitung, 14.12.2018

 

 

Zu Gast im BR bei Wir in Bayern, Januar 2018:

31.12.2014, Bad Kötzting/ Kötztinger Zeitung:

16.12.2014, CHINA DAILY online:

November 2014, China, Focus on Dalian

October 2014, China, Focus on Dalian 

Focus on Dalian, October 2014

August 2014, Italy, La Stampa:

 03/2014, Shanghai EXPLORE

"The Humor in Christine Hohenstein's retro and abstract Collages"

10/2013,

Bad Kötzting, Kötztinger Zeitung

Cover for Focus on Dalian, Mai 2013

"Jitterbug Jive" - Shanghai Daily Secret says:

Exhibition Poster "Jitterbug Jive", availble till April 28 at Contesta Rockhair, Julu Lu, Shanghai 

Exhibition Jitterbug Jive, March-April 2013, Shanghai
Exhibition Jitterbug Jive, March-April 2013, Shanghai

Mittelbayerische Zeitung, Bad Kötzting, 

13. November 2012

Mittelbayerische Zeitung, Bad Kötzting, 13.11.2012, Christine Hohenstein. Collage, Nostalgie, Malerei

art coffee & tea in the "Art Corner",

Beverly Garden, China

Flyer "open studio", Beverly Garden, China, Juli 2012

Werkschau in der Handmade Kultur Juni-Juli 2012

Werkschau Handmade Kultur Christine Hohenstein_1
Werkschau Handmade Kultur Christine Hohenstein_2
Werkschau Handmade Kultur Christine Hohenstein_3

Text: Schnuppe von Gwinner

Zwischen blauem Himmel und grüner Wiese: Kirschörtchen mit Schlagsahne, rotweiß gewürfelte Picknickdecke, schöne Frauen, schicke Flitzer und die Wäsche flattert im Wind. Der blaue Himmel ist sehr wichtig für jemanden, der im Bayerischen Wald aufgewachsen ist!

Wie bitte?

Und schon sind wir mittendrin in der Fantasiewelt der Christine Hohenstein. Ihre fröhlich-rätselhafte Poesie spielt mit uns. Sie jongliert Assoziationen, Erinnerungen und Träumen. Sie lockt mit amüsanten Klischees und erzählt tausenderlei eigene und fremde Geschichten. Ihre Titel sind Inspiration, aufgeschnappte Wörter, Schlagzeilen von vorvorgestern oder übermorgen – wie zum Beipiel "Kaugummi für die Augen", "Bella Margherita" und "Inneres Bockbierfest"!

Christine erzählt von ihrer eigenen "Heidi-Alm-

Bilderbuchkindheit" im Bayerischen Wald. Eine ideale Vorbereitung für einen kreativen Beruf, in dem sie weiter spielen und fantasieren kann.

Als Kind nähte sie Kleider und Taschen für ihre Puppen. In der Ausbildung waren es vor allem historische Kostüme, als Gesellin dann Modelle in einer Haute-Couture-Schneiderei. "Das machte viel Spaß", sagt Christine. Doch das Freie, Erzählerische, Künstlerische war so weit weg und der Kontakt zu den Menschen fehlte ...  Auf der Suche nach einem tiefen, inspirierenden Mehr ergriff sie die Gelegenheit und fing neu an: ein Studium der Kunst und Literatur an 

der Universität Nürnberg-Erlangen. "Das war die beste Zeit, die ich je hatte!"

Welch ein Glück für sie und für uns alle!
Sie schreibt Kurzgeschichten.
Sie malt Bilder, übermalt Postkarten, experimen
tiert mit Collagen. Begleitet von sehr guten Lehrern, wie sie betont, findet sie irgendwann, eher zufällig, ihren ganz eigenen Stil. Und der ist so, dass er hin- und herhüpft zwischen Realität und Fiktion und jeden, der ihn zu lesen weiß, einlädt, seine eigenen mit unseren Geschichten zu den Bildern zu finden. Das vermeintlich Bekannte offenbart sich in den Details der Collagen: Schriften, Figuren und Zeichen werden ausgeschnitten aus Magazinen und Zeitungen und in gemalten Räumen in neue Zusammenhänge gestellt. Proportionen verschieben sich. Blumen werden zu Bäumen. Der Eiffelturm steht auf der grünen Wiese und der alte

»DKW« MEINER Großmutter schaut beim Blumengießen zu. Ja, das kann passieren!

Denn Christine Hohenstein wirft einen ganz besonderen Blick auf die Welt. Plötzlich können wir zwischen Himmel und Erde balancieren! Auf dem feinen Drahtseil eines Pinselstrichs, aufmerksam und empfindsam für den kleinsten Windstoß einer Anspielung. Und deshalb aufgepasst! Hin und wieder lauert ein Spielverderber im Detail.

Dass der auch dem eigenen Leben auflauern kann, weiß die 35-Jährige nur zu gut. "Man muss es mit der richtigen Portion Humor und Leichtigkeit angehen, um es zu schaffen", sagt sie und versteht genau das als Botschaft ihrer Bilder.

"Do you like blue sky?", fragen ihre chinesischen Freunde. "Jaaaa!", antwortet Christine und staunt, dass der Smog über Peking meistens so tief hängt, dass man den blauen Himmel gar nicht mehr sieht. Noch mehr staunt sie darüber, dass die Menschen in in der Hauptstadt den blauen Himmel gar nicht zu vermissen scheinen.

Christine Hohenstein zog im vergangenen Jahr nach China. Zuerst ließ sie sich von ihrer eigenen Hochzeit überraschen, dann fiel die Entscheidung – erst mal –, für drei Jahre nach China zu gehen. Nun lebt sie mit ihrem Mann und Katze Milla in einem Vorort der chinesischen Stadt Dalian am Meer, ungefähr eine Flugstunde östlich von Peking. Sie beschreibt, welch ein Schrecken ihr die Vorstellung einjagte, für eine so lange Zeit nach China gehen zu müssen. Und zitiert im nächsten Augenblick mit fester Stimme ein Gedicht von Rainer Maria Rilke: 

 

Du musst das Leben nicht verstehen,

denn es wird werden wie ein Fest.

Und lass dir jeden Tag geschehen

so wie ein Kind im Weitergehen

sich viele Blüten

schenken lässt. 


Für Christine beschreibt dieses Gedicht genau ihre momentane Situation. Sie berichtet begeistert von ihrem Alltag in China, der ihr jeden Tag neue, wertvolle Begegnungen schenkt. Die Überraschungen, die Land und Leute jeden Tag für sie bereithalten, reißen nicht ab. "Wenn man sich öffnet und mit guter Laune den Tag bestreitet, kommt man in dieser so fremden Fremde gut zurecht. Die Chinesen sind immer fröhlich, hilfsbereit, freundlich und neugierig." Christine hat aber nicht nur Einheimische als Nachbarn. Die Bewohner der internationalen Kommune der »Expatriats« in Dalian sind Schotten, Iren, Spanier, Franzosen und Israeli – eine sehr bunte Mischung also, doch nicht alle genießen diesen Zustand des »aus der Welt gehoben Seins« so wie Christine. Für sie ist das chinesische Exil ein »Himmel auf Erden, ein erfüllter Traum!«. Jeden Tag verbringt sie in ihrem Atelier, sie kann bleiben, so lange sie will, und ohne Ablenkung ihrer künstlerischen

Arbeit nachgehen. 

Zu Hause in Bayern gab es diese schöpferische Freiheit auch, aber nie so uneingeschränkt wie in Dalian. Bevor Christine nach China ging, arbeitete sie sechs Jahre als Realschullehrerin für Kunst und Deutsch in München. Kreative Auszeiten gab es in diesen Jahren nur selten. Wenn doch, reiste Christine nach Italien. Das kleine Bergdorf Civitella d’Agliano bei Orvieto besuchte sie seit ihrer Studienzeit. Auch hier genoss sie die Fremde, die schon immer ihren Blick für Neues schärfte.

 

*The article in English*

 

Lush green meadows beneath the blue sky: cherry tart with whipped cream, diced red and white picnic blanket, beautiful women, smart roadsters and laundry fluttering in the wind. The blue sky is very important for somebody, who grew up in the Bavarian Forest!

Excuse me?

And already we are in the midst of the fantasy world of Christine Hohenstein. Her cheerful and puzzling poetry plays with us. She juggles with our associations, memories and dreams. She lures with amusing clichés and tells a thousand stories of her own and others. Her painting titles are inspired by headlines of yester-yesterdays or the-day-after-tomorrows newspapers - for example "bubblegum for the eyes“, "bella Margherita" and "inner Bock Beer Festival"!

Christine talks about her own "Heidi-Alm-Storybook-childhood" in the Bavarian Forest. An ideal base for a creative life, in which she can continue to play and fantasize.

As a child she sewed clothes and bags for her puppets. In her apprenticeship as a tailor, it were primarily historic costumes, later haute couture dresses. "That was a lot of fun," says Christine. „But free, narrative, artistic work was far away and I missed contact with people...“ Looking for more, something deep and inspiring, she started over and began to study art and literature at the University of Erlangen-Nuremberg. "The best time of my life!"

How fortunate for her and for us all!

She writes short stories.

She paints pictures, overpaints postcards, experiments with collages. Accompanied by very good teachers, as she points out, she finally discovers and invents her very own style: Hopping between reality and fiction, inviting anybody who knows how to read it, to find their own stories in her pictures. The allegedly familiar reveals itself in the details of the collages: writings, figures and characters cut out of magazines and newspapers are placed in new contexts within painted spaces. Proportions change. Flowers become trees. The Eiffel Tower sits on a green meadow and the old “DKW” car of MY grandmother watches flowers being watered. Yes, that is possible!

For Christine Hohenstein takes a very special point of view of the world. Suddenly we are able to balance between heaven and the earth. On the fine wire of a brush stroke, we are attentive and sensitive to the slightest allusion. So beware! Now and then a spoilsport lures in some detail.

The 35-year old knows all to well, that one may also be luring in our own life. “It takes the right amount of humor and lightness to master ones life,” she says and that is exactly the message of her paintings.

 

“Do you like blue sky?” her chinese friends ask her. “Yesss!” Christine answers and is amazed about the smog over Beijing hanging so low, making it impossible to see the blue sky. Even more it amazes her that the people in Chinas capital city do not seem to miss the blue sky.

Christine Hohenstein moved to China last year. First she was surprised of her own wedding, then the decision was made to go to china for 3 years – for a start. Now she, her husband and cat Milla live in the chinese city of Dalian on the sea, about 1 hours flight east of Beijing. She describes her fear at the thought of having to move to china for such a long time. And in the next sentence she cites a poem by Rainer Maria Rilke:

 

You don't have to understand Life's nature,

then it becomes a grand affair.

Let every day just of itself occur

like a child walks away from every wind

and happens upon the gift of many flowers.

 

For Christine this poem exactly describes her current situation. She reports excitedly about her everyday life in China, which gifts her precious new encounters every day. The middle kingdom and its people offer a never-ending stream of surprises. “If one opens up and keeps a good mood throughout the day, it is easy to get along in this very foreign foreign country. The Chinese are always cheerful, helpful, friendly and curious.”

Christine doesn’t only have locals as neighbors. The “expatriates” living in the international compound in Dalian are from Scotland, Ireland, Spain, France and Isreal – a very colorful combination, but not all of them enjoy this state of “being out of this world” as much as Christine. For her the chinese exile is “heaven on earth, a fulfilled dream!” Every day she spends time in her studio. She can stay as long as she wants and life an artist’s life without any distractions.

This kind of creative freedom was also possible back home in Bavaria, but never as boundless as in Dalian. Before moving to China, Christine worked as an Arts and German teacher in Munich for six years. Creative time-outs were scarce in these years. Whenever possible, Christine went to Italy. She has been visiting the small mountain village of “Civitella d’Agliano” close to Orvieto, since her studying days. Being a stranger has always sharpened her look on life.

 

 

Cover für das Magazin "Handmade Kultur", Juni-Juli 2012

Dalian Today, Mai 2012

Dalian Today, may 2012
Dalian Today, may 2012

Süddeutsche Zeitung, September 2010