Für die nächsten Tage ist „Thunderstorm“ angekündigt, also nutzten wir den Tag für eine Bootsfahrt durch die Lagune.
Ich liebe Schnorcheln!! Schon das englische Wort „Snorkeling“ klingt schön! Das Gefühl durch einen Fischschwarm zu schwimmen ist unbeschreiblich. In meinem Fall waren das heute eine ganze Sippe „Sergeant Majors“, ein paar „Double-Saddle Butterfly-Fische“, „Needle-Fische“, „Yellowstripe-Goatfische“ waren dabei und besonders imposant war der fette Napoleon-Fisch, der knapp 2 Meter lang war. Als er so Auge in Auge auf mich zuschwamm, war mir eher nach ausweichen, aber weil er der bessere Schwimmer von uns beiden ist, bog er kurz vor meiner Taucherbrille ab.
Auf dem Boot waren wir – im Gegensatz zu den Tagen sonst – nicht alleine. Es war eine typische Touri-Gruppe mit einem polynesischen Lagunen-Führer, der mühsam Witze rausquetschte, um die Truppe bei Laune zu halten und bei den Schnorchel-Stops laut eine Riesenmuschel trötete. Ich fühlte mich ein wenig wie in der Traumschiffserie. Das ältere spanische Ehepaar, das bei uns am Tisch saß, machte sich sofort in der ganzen Gruppe unbeliebt, weil es an Geltungsbedürfnis (und Appetit) nicht zu überbieten war. Ein paar exzentrische asiatische Damen waren dabei, die sich den ganzen Tag in Tücher hüllten, um der Sonne zu entkommen, eine tschechische Familie mit drei Kindern, die um die beiden lebhaften Rabauken nicht beneidet wurden, zwei gut aussehende Mittzwanziger aus Deutschland, die sofort die coolsten an Bord waren, ein junges Paar aus England – sie mit pakistanischen Wurzeln, wahrscheinlich eine gute Fotografin, er ein rothaariger, dünner Brite, der sein grünes T-Shirt vernünftiger Weise aus Sonnenschutzgründen nicht auszog, ein passionierter Hobbyfilmer mit Cowboyhut aus Neuseeland, der von dem wunderschönen Tag vor lauter Filmen, auf- und abbauen des Kamerastatifs nichts mitbekommen hat. Dazu ein grummeliger „Captain James Cook“, der so genannt wurde, weil er später auch der Koch war. Man hätte mit der Besatzung sofort eine Soap starten können.
Zwischenstop auf One-Foot-Island
Eine der Mini-Inseln um Aitutaki heißt One-Foot-Island, weil sie aussieht wie ein Fuß. Wenn ich mich seefahrermäßig richtig orientiert hab, haben wir einen Zwischenstop auf einem Zeh gemacht. Auf diesem wohnen zwei Katzen, aber keine Menschen. Ich frage mich, was man als Katze auf einer einsamen Insel so fressen mag. Mäuse gibts hier sicher nicht...
Nach dem Ausflug noch ein Cappuccino und dösen in der Hängematte im Wind... was für ein perfekter Tag!
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